Politik
Twitter: A1-Manager bezeichnete Regierungs-Sympathisanten als „Trottel“

Für Aufregung in sozialen Medien sorgt derzeit ein – mittlerweile gelöschtes – Posting eines führenden Managers des größten heimischen Kommunikationsunternehmens. Darin bezeichnet er die Unterstützer der Regierung als „Trottel“. Auch Oppositionspolitiker äußerten jüngst ähnlich umstritten über bürgerliche Vertreter.
Beim betreffenden Manager handelt es sich um den gegenwärtigen „Head of Product Management Voice & Mobile“ der A1-Telekom. Der früher als Post & Telekom Austria staatsnahe Betrieb steht weiterhin zu 28,42% unter Verwaltung der Republik und damit im Besitz des Volkes. Am Mobilfunkmarkt ist das Unternehmen unangefochtener Marktführer.
Kurz von „Trotteln des eigenen Landes vergöttert“
Der Spitzenmanager stellte gestern auf Twitter dem Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) eine rhetorische Frage. Er wolle „wissen, wie es sich anfühle“, wenn einen „die Intelligenz des eigenen Landes verachtet“, während man von den „Trotteln des eigenen Landes vergöttert“ werde. Dies sorgte für Unverständnis bei Kommentatoren:
„28,42% der @A1Telekom gehören dem österr. Volk, davon sind laut A1 Manager (…) über die Hälfte Trottel, ebenso über die Hälfte der A1 Kunden, bitte das im Namen der Eigentümer, also von uns Trotteln, einmal im Aufsichtsrat besprechen“
Die mitterweile zurückgenommene Äußerung dürfte in engerer Verbindung mit einer Rede des Schriftstellers Michael Köhlmeier stehen. Dieser verglich bei einer Holocaust-Gedenkveranstaltung die Schließung der Balkanroute durch den damaligen Außenminister Kurz sinngemäß mit der Schließung der Fluchtrouten deutscher und österreichischer Juden im Jahr 1938. Dessen Aussage führte zu einiger Kritik – auch vom scheidenden SPÖ-Bürgermeister Michael Häupl. Dieser hielt die umstrittene Rede zwar „zu 99 Prozent positiv“, der genannte Vergleich sei aber „in die Hose gegangen“.
A1-Manager bezeichnet FPÖ als „braun“
Der Werdegang des studierten Germanisten lässt dabei anklingen, zu welcher Gruppe er sich selbst zählt. Vor seiner Tätigkeit für die A1-Telekom fungierte er als Kulturredakteur der Zeitschrift Zivilcourage und schrieb zeitweise Literaturkritiken für den Standard. Beide Blätter beanspruch(t)en für sich, eher gebildete, linksliberale Bevölkerungsstrata anzusprechen. Besonders kritisch sieht er offenbar die Regierungsbeteiligung der Freiheitlichen. Diese sind für den Top-Manager nicht blau – sondern gleich „braun“: „Ob es da nicht primär darum geht, die Richterschaft schneller braun umfärben zu können?“
Umstrittene Vergleiche auch aus Politik
Mit diesen umstrittenen Vergleichen und Kommentaren stehen der A1-Manager und der Schriftsteller Köhlmeier nicht alleine da. Vor kurzem bezeichnete ex-Kanzler Christian Kern (SPÖ) die Kommentatoren auf der Facebook-Seite von Heinz-Christian Strache (FPÖ) als „Abschaum“.
Einen Schritt weiter ging jüngst der Tiroler NEOS-Politiker Johannes Margreiter. Der Haller Anwalt bezweifelte die Fähigkeit der Freiheitlichen „eine demokratisch brauchbare Partei“ zu werden und erklärte dies mit einem genetischen Gleichnis: „Aus einem Schwein kannst kein Rennpferd machen!“, so der pinke Regionalpolitiker wörtlich.
Die FPÖ, als Nazi-Nachfolge- und Sammelpartei gegründet und intellektuell von Ewiggestrigen beherrscht, wird nie eine demokratisch brauchbare Partei werden! Das verhindert ihre DNA! Aus einem Schwein kannst kein Rennpferd machen! 1/2
— Johannes Margreiter (@HannesM) 6. Mai 2018

-
Wirtschaft6 Tagen ago
EZB-Chefin Lagarde: Inflation wird weiter steigen
-
Österreich7 Tagen ago
Schwarzer Absturz: FPÖ verdrängt ÖVP in Umfrage auf dritten Platz
-
Welt6 Tagen ago
Schutz vor illegaler Migration: Polen stellt Grenzzaun fertig
-
Österreich6 Tagen ago
„Am linken Auge blind“: FPÖ attackiert Menschenrechtsbeirat